«Espace sûr»

Seit Jahren befindet sich Haiti in einer anhaltenden Krise, die den Alltag der Bevölkerung stark prägt. Politische Instabilität, Gewalt und die Machtübernahme durch bewaffnete Gruppen erschweren ein sicheres Leben im Land. Die Angriffe der Gangs treffen inzwischen nicht mehr nur Port-au-Prince, sondern breiten sich auch auf angrenzende Vororte und ländliche Regionen aus. Für viele Familien bedeutet dies ständige Angst, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und kaum Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung.

Besonders Mädchen und junge Frauen sind in dieser Situation gefährdet: Sie sind einem hohen Risiko von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt. Das durch Horyzon mitfinanzierte Jugendzentrum in Pétion-Ville, einem Vorort von Port-au-Prince, bietet ihnen inmitten dieses unsicheren Umfelds einen geschützten Raum – einen Ort, an dem sie Sicherheit finden und Hoffnung schöpfen können. Hier können sie sich austauschen, Bildungsangebote besuchen und erhalten psychosoziale Unterstützung wie auch medizinische Untersuchungen. Junge Frauen können in der im Zentrum integrierten «Leadership Academy» Kurse zu Themen in den Bereichen Finanzen, Gesundheit, Gleichstellung und Recht besuchen. So stärken sie ihr Selbstvertrauen und verbessern ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 

Im Jahr 2026 legt die lokale Partnerorganisation den Fokus darauf, ihre finanzielle Selbstständigkeit zu stärken. Dafür werden interne Strukturen ausgebaut und das lokale Fundraising gezielt weiterentwickelt, um langfristig unabhängiger agieren zu können. Horyzon begleitet diesen Prozess mit fachlicher und strategischer Unterstützung. Die Zusammenarbeit zwischen Horyzon und der Partnerorganisation YWCA Haiti dauert noch weitere Jahre an, der finanzielle Beitrag wird künftig jedoch laufend reduziert – mit dem Ziel, dass das Jugendzentrum danach eigenständig weitergeführt werden kann.