Corona News Ticker
Corona News Ticker 08.07.2020
Südsudan – My Body, My Right, My Future
Im Südsudan sind inzwischen 2'021 Infektionsfälle und 38 Todesfälle bestätigt. Noch immer werden im ganzen Land höchstens 100 Tests pro Tag durchgeführt. Die UN-Gesandten im Südsudan warnen nicht nur vor Covid-19, sondern auch von einem Anstieg an Malaria-Kranken. Es werden stark steigende Todesfälle befürchtet, falls die UN Gesundheitseinrichtungen geschlossen werden müssen. Der Projektstandort Yambio ist mit 1 bestätigtem Fall bisher vordergründig nicht stark betroffen, jedoch ist dies vermutlich auf die mangelnden Testkapazitäten vor Ort zurückzuführen. In den Dorfgesprächen und in Radio-Talkshows, die Teil des Programms sind, sensibilisiert der YWCA Yambio die Bevölkerung für die entsprechenden Hygienemassnahmen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Haiti – Espace Sûr – Ein sicherer Ort
Haiti verzeichnet inzwischen 5'211 Infektionsfälle, 88 Todesfälle und 24 Genesene. Die Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen, da die Testrate in Haiti sehr gering ist und von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist. Die Schulen im Land sind noch immer geschlossen. YWCA Haiti unterstützt die Programmteilnehmerinnen weiterhin regelmässig mit Nahrungsmittel- und Hygienepaketen, sowie psychologischer Beratung per Telefon.
Palästina
In Palästina geht man derzeit von einer zweiten Welle aus. In Hebron und Nablus wurde ein erneuter Lockdown verordnet. Im gesamten Westjordanland wurden gesellschaftliche Zusammenkünfte wieder verboten, Moscheen und Kirchen wurden geschlossen. Zudem wird die Bevölkerung dazu angehalten, auf Reisen zwischen dem Westjordanland und Israel zu verzichten.
- Wiedereingliederungsprogramm
Die Traumatherapien mit Einzelpersonen werden nun teilweise wieder im Präsenzmodus durchgeführt, die Gruppentherapien sind jedoch weiterhin suspendiert. Dank der Advocacy-Arbeit mit der Regierung wurde erreicht, dass die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Covid-19 Notfallplänen besser integriert werden (z.B. besondere medizinische Bedürfnisse, Angebote komplementärer Dienstleistungen, etc.).
- Joint Advocacy Initiative JAI
Seit Mitte Juni werden wieder Trainings für palästinensische Jugendliche angeboten. Eine erste ausländische Delegation wird voraussichtlich im Juli erwartet. Für die Olivenbaumkampagne werden die Olivenbauern kontaktiert, um zu evaluieren, wie diese durch die Quarantänemassnahmen beeinflusst wurden.
- Youth Participate
Die Horyzon Jugendgruppe führt verschiedene Treffen und Initiativen durch (virtuell und physisch), um ihre Rechte gegenüber der Regierung und der Gesellschaft einzufordern.
Kolumbien – Paza al Paz
In Kolumbien sind derzeit 71'183 Infektionsfälle, 2'310 Todesfälle und 28'968 Genesene bestätigt. Alle Projektaktivitäten werden weiterhin virtuell durchgeführt, wobei je nach Standort andere Methoden und Kanäle verwendet werden. So wird in Quindío beispielsweise jeden Samstag ein Radioprogramm durchgeführt, in welchem Projektbegünstigte, Volontär*innen und Jugendeiter*innen zu aktuellen Themen diskutieren. Die psychologische Unterstützung der Projektbegünstigten per Telefon oder Internet ist weiterhin äusserst wichtig, um die emotionalen Effekte einer Covid-19 Erkrankung und der Quarantänemassnahmen abzufedern. Diese Unterstützung wird hauptsächlich von Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen durchgeführt, jedoch gibt es auch Jugendgruppen, welche andere Jugendliche unterstützen.
Bangladesch – Gesundheits- und Quartierentwicklungsprogramm HCDP
In Bangladesch sind derzeit 115'800 Infektionsfälle und 1‘502 Todesfälle gemeldet. Die Infektionsraten sind weiterhin stark steigend. Die Regierung hat für stark betroffene Gebiete wieder einen regionalen Lockdown angeordnet. Die Mitarbeitenden von YWCA arbeiten wieder täglich in ihren Büros, solange die entsprechende Region nicht unter Lockdown gestellt wird. Bei YWCA Dhaka und Savar haben sich einzelne Mitarbeitende und Begünstigte mit Covid-19 angesteckt, sie sind in Quarantäne und werden medizinisch betreut. Einzelne lokale YWCA Büros konnten unter strenger Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygienevorschriften einige wenige Aktivitäten mit den Jugendlichen durchführen.
Corona-Update vom 28.05.2020
Südsudan – My Body, My Right, My Future
In Südsudan sind inzwischen 806 Infektionsfälle bestätigt, 6 davon sind bereits wieder genesen und 8 Todesfälle wurden registriert. Der Vizepräsident von Südsudan und seine Frau, sowie weitere Mitglieder der Corona-Task Force sind an Covid19 erkrankt und haben sich in Selbstisolation begeben. YWCA Yambio hat an einer landesweiten Radio-Talkshow teilgenommen und das neue Projekt vorgestellt und die Gelegenheit genutzt, auch über Corona-Präventionsmassnahmen zu sprechen.
Haiti – Espace Sûr – Ein sicherer Ort
Haiti meldet 985 Infektionsfälle und hat eine stark ansteigende Infektionsrate. Der Peak der Ansteckungsrate wird im Juni/Juli erwartet. Die Regierung hat angekündigt, die Schutzmassnahmen zu verschärfen und den Lockdown auf den öffentlichen Verkehr, Banken und andere Services, die noch zeitweise offen waren, auszudehnen. YWCA Haiti unterstützt die Programmteilnehmerinnen und ihre Familien wie bisher online und am Telefon. Ausserdem haben sie die zweite grosse Verteilaktion von Lebensmitteln und Hygieneartikeln durchgeführt und die Programmteilnehmerinnen mit Lebensmitteln für die nächsten 15 Tage versorgt.
Palästina:
In Palästina erfolgen zurzeit schrittweise Lockerungen der Quarantänemassnahmen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der Notstand gilt jedoch noch bis zum 6. Juni 2020.
Wiedereingliederungsprogramm
In den letzten 2 Monaten wurden im Wiedereingliederungsprogramm zahlreiche Unterstützungsmassnahmen durchgeführt und so zahlreiche Programmteilnehmer*innen erreicht:
- Kostenlose psychosoziale Betreuung per Telefon für 391 Personen
- Verteilung von Lebensmittelpaketen, Hygieneartikeln, Medikamenten und anderen Gütern für 164 besonders betroffene Familien.
- Durchführen einer Bedürfnisanalyse von 329 Personen mit geistiger Beeinträchtigung und 547 Personen mit physischen Beeinträchtigungen
- 1338 online Psychotherapiestunden für insgesamt 639 Personen
- 96 Gruppentherapien für 193 Personen,
- 109 Familientheraphien für 49 Personen.
- Nachhhilfeunterricht für 11 Schüler*innen
Die Berufsbildungszentren bleiben weiterhin geschlossen.
Joint Advocacy Initiative
Die beiden Hauptwirtschaftszweige Palästinas, die Landwirtschaft und der Tourismus, wurden während der Corona Krise besonders stark getroffen. Zudem zeigen die Annektionspläne Israels bereits erste Auswirkungen in der Westbank: Es werden vermehrt Strassen gebaut und es kommt vermehrt zu Enteignungen und Angriffen von Siedlern. Letzte Woche wurden erneut ca. 200 Olivenbäume ausgerissen. Zwei norwegische Delegationen haben ihre Sensibilisierungsbesuche für dieses Jahr abgesagt. Jedoch hat sich eine koreanische Gruppe für einen Besuch im Juli angemeldet. In den nächsten Wochen verschaffen sich die Olivenbauern einen Überblick über die Olivenbaumkampagne, besuchen die Pflanzorte und machen neue Bilder für die Spenderdatenbank.
Kolumbien – Paza al Paz
Derzeit sind 23'000 Infizierte und 776 Todesfälle gemeldet. Der Peak der Ansteckungen wird im Juni erwartet. Die landesweite Quarantäne wurde bis zum 31. Mai 2020 verlängert und internationale Flüge werden bis im September suspendiert. Die Armutsraten steigen im ganzen Land rasant an. Die lokalen YMCA Organisationen erarbeiten derzeit ein Online-System für das Monitoring der laufenden Corona-Aktivitäten. Das jährliche technische Treffen zwischen YMCA Kolumbien und Horyzon ist abgesagt. Stattdessen werden verschiedene Online Meetings durchgeführt.
Bangladesch – Gesundheits- und Quartierentwicklungsprogramm HCDP
In Bangladesch sind derzeit 33'000 Infektionsfälle gemeldet. Die Infektionsraten sind stark steigend. Die Regierung hat die Lockdown-Massnahmen für das Eid Festival zwischenzeitlich wieder gelockert, was starke Auswirkungen auf die Infektionsrate haben könnte. Die ersten Infektionen aus dem Rohingya Flüchtlingslager in Cox Bazaar wurden gemeldet. Gleichzeitig richtete ein Zyklon mit Starkregen und Überschwemmungen starke Schäden im Süden des Landes an. YWCA Bangladesch führte an allen lokalen Standorten Verteilungen von Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln durch und konnte so 15‘500 besonders betroffene Menschen erreichen.
Horyzon Newsartikel zu den Verteilungen
Corona Update 12.05.20
Südsudan - My Body, My Right, My Future
Südsudan verzeichnet derzeit 156 Infektionsfälle. Es ist eine zunehmende Ausländerfeindlichkeit spürbar im Land, da die ursprünglich Infizierten alle UN-Mitarbeiter waren. Gleichzeitig sorgt der tiefe Ölpreis für Probleme im Friedensprozess, da die Finanzierung der Einheitsarmee nicht gewährleistet ist. Ende Monat läuft das Waffenembargo aus und es gibt erste Hinweise darauf, dass bereits wieder Waffenlieferungen aus China ins Land gelangen. YWCA Südsudan konnte die ersten Projektaktivtäten, wie die Radio Talk Show und die Quartiergespräche, erfolgreich durchführen.
Haiti: Espace Sûr - Bildung für junge Frauen und Mädchen in den Slums
Haiti hat 209 Infektionsfälle und 16 Tote zu beklagen. Der landesweite lock down wurde bis zum 15. Mai 2020 verlängert. Ab 11. Mai 2020 gilt eine allgemeine Maskenpflicht an öffentlichen Orten. Die Schulen bleiben weiterhin geschlossen. Viele Schüler*innen konnten das Schuljahr nicht beenden und es herrscht Ungewissheit darüber, wie es mit dem Schulabschluss und den Lehrplänen weitergeht. YWCA Haiti führt weiterhin Sensibilisierungsmassnahmen online und per Telefon durch. Die Mitarbeitenden sind regelmässig in Kontakt mit den Programmteilnehmerinnen und ihren Familien und unterstützen sie auch psychologisch. Ausserdem versorgen sie die Mädchen und jungen Frauen weiterhin Nahrungsmittel- und Hygienepaketen.
Bangladesch - Gesundheits- und Quartierentwicklungsprogramm
Bangladesch meldet insgesamt 16‘660 Infektionsfälle und 250 Todesfälle. Die Infektionszahlen sind stark steigend. Nach Möglichkeit wird an den Schulen Fernunterricht durchgeführt und die Schüler*innen erhielten einen entsprechenden Lehrplan. Die Projektmitarbeitenden von YWCA Bangladesch arbeiten an ein paar Tagen pro Woche wieder im Büro und den Rest der Zeit im Home Office. YWCA Bangladesch hat Nahrungsmittelpakete an die Programmteilnehmenden verteilt und steht regelmässig mit ihnen in Kontakt. Die Sensibiliserungsmassnahmen werden weitergeführt.
Kolumbien - Paza la Paz
In Kolumbien sind derzeit 11‘613 Infizierte und 479 Todesfälle gemeldet.
In Bogotá kommt es zu Protesten gegen die unzureichende Bewältigung der Krise durch die Regierung. Vor allem in den Armenquartieren leiden Leute Hunger, da durch die Quarantäne viele Arbeitsplätze im informellen Sektor verloren gingen. An fast allen Standorten von Paza la Paz organisiert YMCA Lebensmittelverteilungen. Oft kommen die Gelder dazu aus Spenden der lokalen Bevölkerung.
Palästina - Wiedereingliederung für beeinträchtigte und traumatisierte Jugendliche
In der Westbank wurde der Notstand bis zum 5. Juni verlängert. Kleinere Geschäfte durften jedoch wieder öffnen und es gibt wieder mehr Bewegungsfreiheit. YMCA Palästina hat Lebensmittel und Hygieneartikel an 200 besonders gefährdete Personen verteilt. Ausserdem haben sie Medikamente und medizinische Hilfsmittel an 300 Personen mit physischen und intellektuellen Beeinträchtigungen verteilt. Die psychologischen Beratungen werden über Telefon und Internet angeboten. Für 10 Schüler*innen wird Förderunterricht durchgeführt, damit sie die Abschlussprüfungen bestehen. Das Wiedereingliederungsprogramm ist während der Krise sowohl auf Gemeinde- als auch auf Regierungsebene präsent und koordiniert Unterstützungsaktivitäten mit allen relevanten Akteuren.
Palästina – Youth Participate
Trotz der Corona Krise konnten in Mai insgesamt 3 Jugendinitiativen durchgeführt werden, wobei eine davon online mit Jugendlichen aus dem Gaza Streifen, der Westbank und Flüchtlingslagern im Ausland stattfand. In dieser Initiative wurden die Themen Jugendpartizipation und Identität besprochen. Zwei weitere Initiativen wurden in Jenin und Jericho durchgeführt, wobei dort der Hauptfokus auf der Unterstützung bedürftiger Familien lag.
Corona-Update vom 30.04.2020
Die kolumbianische Regierung hat Quarantänemassnahmen bis zum 11. Mai verlängert. Momentan werden in Kolumbien 6‘207 vom Virus infizierte Personen und 278 Todesfälle gemeldet.
Am 29. April veröffentlichte YMCA Kolumbien einen zweiten Newsletter, in welchem berichtet wird, wie mit der momentanen Corona Krise umgegangen wird und wie besonders verletzliche Personen unterstützt werden.
Nothilfe
Insgesamt wurden 5‘427 Lebensmittelpakete für insgesamt 18‘790 Personen in 8 Departementen des Landes verteilt. Während den Verteilungen wurden strikte Hygienemassnahmen befolgt.
Psychische Gesundheit
An den Standorten Qundío und Risaralda wurden Telefongespräche zur psychosozialen Unterstützung besonders betroffener Familien durchgeführt. In Tolima werden kontinuierlich Onlinekurse zum Thema psychische Gesundheit angeboten. Insgesamt konnten durch diese Aktivitäten 1‘385 Personen erreicht werden. In Cali führten 6 bilinguale Jugendleiter die weltweite Kampagne #StayAtHome durch, in welcher sie hoffnungsvolle Messages und self-care Tipps für die Quarantäne über die sozialen Netze teilten.
Aktivitäten Zuhause
Während des letzten Monats wurden 255 virtuelle Aktivitäten durchgeführt, welche 22‘496 Personen erreichten. Diese Aktivitäten umfassen beispielsweise online durchgeführte Tanzstunden, Französisch und Englischkurse, Fotografie Workshops, usw.
Paza la Paz
Da alle Präsenzaktivitäten des Projektes Paza la Paz aufgrund des Corona Ausbruches suspendiert werden mussten, wurden stattdessen gewisse Kurse online und per WhatsApp durchgeführt. Die Kurse behandelten Themen wie das Erhalten einer Friedenskultur während der Pandemie und das Ausarbeiten von Mechanismen und Szenarien der Jugendpartizipation. Insgesamt wurden 27 virtuelle Kurse durchgeführt, an welchen über 300 Jugendliche teilnahmen.
Corona-Update vom 20.04.2020
Kolumbien
Kolumbiens Präsident Ivan Duque hat die Quarantänemassnahmen aufgrund des Corona Virus bis zum 26. April 2020 verlängert. Momentan werden 3‘792 infizierte Personen und 179 Todesfälle gemeldet.
Paza la Paz
An verschiedenen Standorten des Projektes Paza la Paz hat der YMCA mit Spendenaufrufen Geld gesammelt, welches in Form von Lebensmittel an besonders bedürftige Familien verteilt wird. Zudem werden weiterhin virtuell pädagogische Aktivitäten und Beschäftigungsideen mit den Jugendlichen des Projektes geteilt.
Palästina
Angesichts der sinkenden Fallzahlen der Corona-Infizierten diskutiert die Palästinensische Regierung derzeit, eine Lockerung der Quarantänemassnahmen einzuführen, um ein Wiederanlaufen der Wirtschaft zu ermöglichen. Das palästinensische Gesundheitsministerium verzeichnet momentan 418 Infektionen und 3 Todesfälle.
Youth Participate
YWCA Palästina führte eine Bedürfnisanalyse innerhalb der bedürftigsten Bevölkerungsgruppen durch und plant erste Nothilfemassnahmen zur Unterstützung dieser Personen. Hauptsächlich werden die Personen unterstützt durch die Verteilung von Lebensmittelcoupons, Hygieneartikeln, Medikamenten, Babyutensilien, Telefonguthaben und Elektrizitätscoupons.
Joint Advocacy Initiative
Mehrere Besuche internationaler Delegationen mussten aufgrund des Corona Ausbruchs verschoben oder abgesagt werden. Ebenso mussten die Menschenrechtstrainings für palästinensische Jugendliche verschoben werden. Das Projektteam konzentriert sich während der Quarantäne nun auf administrative und organisatorische Aufgaben, welche in dieser Zeit des Jahres sowieso anfallen und von Zuhause aus erledigt werden können.
Wiedereingliederungsprogramm
Die Therapeut*innen des Projektes führen weiterhin Traumatherapien über das Telefon und das Internet durch . Zudem führt das Projekt eine Sensibilisierungskampagne durch zu den besonderen Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen während der Corona Krise, da diese Bevölkerungsgruppe von der Krise besonders betroffen ist und ihre Bedürfnisse in der Gesellschaft oft nicht berücksichtigt werden .
Haiti
Haitis Regierung hat bereits vor ein paar Wochen eine nationale Ausgangssperre und ein Versammlungsverbot verhängt. Die Regierung führt landesweite Präventions- und Informationskampagnen zum Corona Virus durch und hat in einzelnen Quartieren Teststationen eingerichtet. Bisher gibt es 40 bestätigte Fälle und 3 Todesfälle. Die Dunkelziffer soll jedoch weit höher sein. Alle Schulen und öffentliche Einrichtungen bleiben weiterhin geschlossen.
Die Mitarbeiterinnen von YWCA Haiti sind in telefonischem Kontakt mit den Programmteilnehmerinnen. Gemäss einer Umfrage, fehlt es ihnen momentan am meisten an Hygieneartikeln, Nahrungsmitteln und psychologischer Unterstützung. YWCA Haiti bietet ihnen nun psychologische Unterstützung am Telefon an und versorgt sie mit gespendeten Lebensmittelpaketen und Hygieneprodukten. Ausserdem informieren sie weiterhin über Präventions- und Schutzmassnahmen.
Laut den Mitarbeitenden steigt mit dem Lockdown das Risiko für häusliche Gewalt stark an. Aufgrund dessen bieten sie gezielt Unterstützung und stellten den Programmteilnehmerinnen und ihren Familien eine Kontaktliste zur Verfügung für weiter Unterstützung in Fällen von häuslicher Gewalt, Krankheit und psychologischen Problemen.
Ausserdem haben sie einen virtuellen Erste-Hilfe-Kurs für die Mentorinnen des Programms durchgeführt . Diese können nun direkt in den Wohnquartieren helfen. YWCA Haiti zeigt ausserdem Präsenz an verschiedenen nationalen Radioshows und informiert die breite Bevölkerung über den Virus und das Thema häusliche Gewalt während der Krise.
Bangladesch
Gemäss offiziellen Angaben gibt es in Bangladesch 2‘456 bestätigte Fälle und 91 Todesfälle. Die Ausgangssperre wurde bis zum 25. April 2020 verlängert. Das Militär hat im Auftrag der Regierung an einzelnen Orten Nahrungsmittelhilfe geleistet.
Die Mitarbeitenden halten telefonisch und online Kontakt zu den Programmteilnehmenden. Sie sind dabei eine Bedürfnisanalyse zu machen, um herauszufinden, an was es ihnen zurzeit am meisten fehlt und wie am besten geholfen werden kann. Ausserdem informieren sie weiterhin online über Schutzmassnahmen und warum es jetzt wichtig ist, zu Hause zu bleiben. Sie haben zwei Sensibilisierungsvideos zum Corona Virus veröffentlicht, eines davon wurde direkt von den Jugendlichen vom Horyzon Gesundheits- und Quartierentwicklungsprogramm produziert und im YWCA Netzwerk verbreitet.
Corona-Update vom 09.04.2020
Mittlerweile verzeichnet auch der Südsudan seinen ersten, amtlich bestätigten Covid19-Fall. Eine UN-Mitarbeiterin aus Holland erkrankte am Virus, nachdem sie aus Äthiopien eingereist war. Die Regierung versucht derweil mittels Ausgangs- und Einreisesperren, sowie Schliessungen von Schulen und Kirchen eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Dies ist in Anbetracht der lediglich 4 (!) Beatmungsgeräte im ganzen Land dringend notwendig, wenn das Gesundheitssystem nicht kollabieren soll. Am Horyzon-Projektstandort in Yambio hat unsere Partnerorganisation inzwischen diverse Präventionsmassnahmen getroffen und alle Projektteilnehmenden mit Masken und Handschuhen ausgerüstet.
Corona-Update vom 01.04.2020
Kolumbien und Palästina befinden sich aufgrund der Korona Krise bereits seit mehreren Wochen im Notzustand und somit in kompletter Isolation. Nun zeigen erste Berichte von Menschenrechtsakteuren ein beunruhigendes Bild in Bezug auf die Auswirkungen der Corona Krise auf die Menschenrechtslage in den beiden Ländern.
In Kolumbien verursachen die Quarantänemassnahmen ein erhöhtes Risiko für Menschenrechtsakteure, da diese nun zu Hause bleiben müssen und so vermehrt ein leichtes Ziel für bewaffnete Gruppen werden.
Während in Palästina ein grosser Ausbruch des COVID-19 Virus dank den strikten Massnahmen der Behörden grösstenteils verhindert werden konnte, droht in israelischen Gefängnissen, in welchen momentan um die 5‘000 Palästinenserinnen und Palästinenser inhaftiert sind, eine Gesundheitskrise, da keinerlei Schutzmassnahmen getroffen wurden. Im Gazastreifen droht das instabile Gesundheitssystem bei einem Ausbruch des Virus zu kollabieren. Die Hoffnung auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen israelischen und palästinensischen Behörden schwindet leider immer mehr. So wurde am 26. März 2020 ein palästinensisches Feldspital von der israelischen Zivilverwaltung konfisziert.
Alle Informationen zu aktuellen Lage in den beiden Gebieten erhalten Sie im separaten News-Beitrag.
Corona Update vom 26.03.2020
YWCA Haiti:
Inzwischen musste das Zentrum von YWCA Haiti ganz geschlossen werden. Die Regierung hat am letzten Wochenende ein Versammlungsverbot von mehr als 20 Personen und ein nächtliches Ausgangsverbot verhängt. Die Mitarbeitenden von YWCA Haiti haben die Programmteilnehmerinnen am letzten Tag vor der Schliessung noch mit Nahrungsmittelpaketen und Hygieneboxen ausgerüstet. Sie werden telefonisch mit ihnen in Kontakt bleiben und bieten ihnen psychologische Betreuung per Telefon an. Ausserdem ist geplant, weiterhin Nahrungsmittel und Hygieneboxen für die Mädchen und jungen Frauen zur Verfügung zu stellen. Dabei kann YWCA Haiti auf die Unterstützung von Studenten*innen zählen.
YWCA Bangladesch
Auch im Gesundheits- und Quartierentwicklungsprogramm von YWCA Bangladesch wurden die meisten Aktivitäten eingestellt. Die Regierung hat bis vorerst 4. April 2020 eine nationale Ausgangsbeschränkung verhängt. Die Menschen sind unter Militärkontrolle dazu aufgefordert, zu Hause zu bleiben. In dieser Zeit führt YWCA Bangladesch ihre Präventionskampagne online weiter und die Mitarbeitenden stehen telefonisch zur Verfügung.
Corona Update 19.03.2020
Kolumbien - Paza la Paz:
YMCA Kolumbien führt eine Corona Präventionskampagne über die sozialen Netzwerke durch. Es werden beispielsweise Informationen geteilt, wie man eine Corona-Infektion von einer Grippe und einer Erkältung unterscheidet und die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, wann immer möglich zuhause zu bleiben. Die Projektteams von Paza la Paz führen auf den sozialen Medien ausserdem kreative Aktionen durch, wie beispielsweise die #BleibZuHause Challenge oder das virtuelle YMCA Camp. Gleichzeitig stehen die Teams in Kontakt mit den Jugendlichen des Projektes und passen die Schulungsmaterialien des Projektes so an, dass sie digital vermittelt werden können.
Palästina - Youth Participate:
YWCA Palästina hat damit begonnen, einige Aktivitäten und Jugendinitiativen an die Bedürfnisse der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen anzupassen. Gemeinsam mit Partnerorganisationen, Schulverwaltungen und ehrenamtlichen Jugendgruppen versuchen Mitarbeiter und Jugendliche des Projektes, Familien in Quarantäne zu unterstützen und das Bewusstsein für Präventions- und Schutzmassnahmen zu schärfen. Ausserdem helfen sie armen Familien, welche ihren Arbeitsplatz verloren haben und wegen Mobilitätseinschränkungen zu Hause bleiben müssen.
Haiti:
YWCA Haiti muss ab sofort die Leadership Academy für die jungen Frauen des Programms schliessen. Das Programm basiert auf Unterstützung von freiwilligen Mentorinnen, welche YWCA Hait im Auftrag der lokalen Partnerorganisation HELP unterstützten. HELP hat jedoch gestern beschlossen, alle Programmaktivitäten einzustellen. Zwar gibt es noch keine offiziell bestätigten Corona Virus Fälle in Haiti, jedoch muss die Glaubwürdigkeit der Regierung für die transparente Kommunikation sowie für die vorhandenen staatlichen Ressourcen im Umgang dieser Pandemie sehr stark in Frage gestellt werden.
Sandrine Kenol Wiener, unsere Programmkoordinatorin vor Ort, meint: "Eines ist sicher, unser öffentliches Gesundheitssystem ist nicht bereit, sich den Komplikationen zu stellen, die mit der Ausbreitung des Virus einhergehen, da uns in unseren Krankenhäusern bereits jetzt an allem fehlt. Deshalb sollten wir vorausschauend planen und die Verantwortung dafür übernehmen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, solange wir es noch können. Wir werden diese Woche mit dem Vorstand diskutieren und entscheiden, ob alle Aktivitäten des Jugendzentrums eingestellt werden müssen."
Kolumbien - Corona-Update vom 17.03.2020
Der Staat hat den Notstand ausgerufen und bis zum 20. April werden alle Kindergärten, Schulen, Restaurants, Kinos, etc. geschlossen und die Flughäfen sind für den Tourismus gesperrt worden.
Versammlungen über 50 Personen wurden verboten und die Bevölkerung wurde angewiesen, Zuhause zu bleiben und wann immer möglich von Zuhause aus zu arbeiten.
YMCA Kolumbien hat aus diesem Grund die Massnahme getroffen, dass alle Jugendgruppen und -aktivitäten des Projektes Paza la Paz bis auf Weiteres suspendiert werden.
Das Projektteam vor Ort beobachtet die Situation ständig.
Die Mitarbeiter arbeiten von Zuhause aus und stehen über die sozialen Netze in Kontakt mit den Jugendlichen des Projektes.
Projektübersicht - Corona-Update vom 16.03.2020
Mit der raschen, weltweiten Ausbreitung des Corona Virus zeigen sich seit der Woche vom 9. März 2020 erste Auswirkungen auf die Arbeit von Horyzon. Das Horyzon Team arbeitet wann immer möglich von Zuhause aus, um die Gefahr einer möglichen Verbreitung des Virus zu verringern. Bis jetzt zeigt sich, dass auch im Homeoffice-Modus gut und effizient gearbeitet werden kann.
Die Umsetzung der Horyzon Programme in Bangladesch, Kolumbien, Südsudan und Haiti ist noch nicht eingeschränkt. Jedoch gibt es in Kolumbien und Bangladesch bereits bestätigte Infektionsfälle. Unsere Partnerorganisationen YWCA Bangladesch und YWCA Haiti führen bereits Informations- und Präventionskampagnen für Programmteilnehmende und Mitarbeitende durch.
In Palästina ist die Situation seit dem 6. März besorgniserregend. Eine Gruppe von Touristen steckte in Bethlehem mehrere Personen an, worauf der palästinensische Präsident Mahmud Abbas am 6. März einen 30-tägigen Notstand ausrief. Bethlehem wurde komplett abgeriegelt und im ganzen Land sind die meisten öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Universitäten, Kirchen und Moscheen bis auf weiteres geschlossen.
Die Joint Advocacy Initiative, welche von Horyzon in Zusammenarbeit mit YMCA Ostjerusalem und YWCA Palästina umgesetzt wird, ist von der temporären Isolation Bethlehems betroffen, da das Projektbüro im betroffenen Gebiet liegt. Das Projektteam arbeitet ausschliesslich von Zuhause aus, es mussten jedoch der Besuch einer ausländischen Gruppe im März und der Journey for Justice Event im April abgesagt werden.
Das Wiedereingliederungsprogramm, welches von YMCA Ostjerusalem durchgeführt wird, ist ebenfalls stark betroffen. Das Berufsausbildungscenter in Jericho und das Gästehaus in Beit Sahour wurden für 30 Tage geschlossen. Die mobilen Traumatherapie Teams arbeiten reduziert und mussten Heimbesuche bei ihren Patienten einschränken. In Bethlehem und Jerusalem mussten die Aktivitäten der Therapie Teams bis auf weiteres vollständig gestoppt werden. Die Büromitarbeitenden des Wiedereingliederungsprogrammes arbeiten von Zuhause aus, wobei Mütter von Kindern unter 12 Jahren von der Arbeit beurlaubt wurden zur Betreuung ihrer Kinder, welche nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen können.
Das Youth Participate Projekt von Horyzon und YWCA Palästina musste aufgrund des Virus die Aktivitäten der Jugendgruppen bis auf weiteres suspendieren. Das Projektteam arbeitet ebenfalls von Zuhause aus, mit derselben Ausnahme von Müttern schulpflichtiger Kinder.
Horyzon steht in engem Kontakt mit allen Partnern vor Ort und erhält regelmässige Updates über die Situation vor Ort und den Stand der Projektaktivitäten. Die Mitarbeitenden vor Ort versuchen ihr Bestes, trotz der schwierigen Lage die Projekte so gut als möglich weiterzuführen. Nader Abu-Amsha, Direktor des Wiedereingliederungsprogrammes, meint dazu: „Wir sind an verschiedene Notfälle gewöhnt, aber das ist etwas Neues, wir lernen täglich neue Dinge und versuchen, ein Gleichgewicht zwischen Vorsicht und Effektivität zu finden.“
Trotz aller Tragik, welche das Corona Virus mit sich bringt, ist in Israel und Palästina ein nennenswerter positiver Nebeneffekt zu beobachten: Die noch vor wenigen Tagen vorherrschende Rhetorik einer Annexion grosser Gebiete des Westjordanlandes wich der Notwendigkeit einer Kooperation der israelischen und palästinensischen Behörden in der Bekämpfung der Pandemie. Es bleibt zu hoffen, dass die positiven Effekte dieser grenzübergreifenden Zusammenarbeit auch in Zukunft bestehen bleiben.