Sensibilisierungsarbeit

Das Projekt „Jugendliche für eine friedliche und gerechte Gesellschaft“ schlägt Brücken zwischen Schweizer Jugendlichen und Jugendlichen in Entwicklungsländern: Horyzon zeigt Jugendlichen aus dem Cevi und dem kirchlichen Umfeld globale Zusammenhänge auf und arbeitet mit ihnen Handlungsempfehlungen für mehr Gerechtigkeit und Frieden weltweit auf. Die Jugendlichen und Kirchgemeinden engagieren sich so als Multiplikatoren für eine nachhaltige weltweite Entwicklung, welche sich durch friedliche, inklusive und gerechte Gesellschaften auszeichnet.

Tipps zur Reduktion des persönlichen ökologischen Fussabdrucks

Hast du schon mal deinen eigenen ökologischen Fussabdruck berechnet? Dann hast du wohl auch mit Schrecken feststellen müssen, dass wir Schweizer*innen auf so grossem Fuss leben, dass wir im Schnitt 2.8 Planeten verbrauchen pro Jahr. Dies hat drastische globale Auswirkungen im Bereich Ressourcenverbrauch und Klimawandel, wobei vor allem Menschen in von Armut geprägten Ländern unter diesen Auswirkungen leiden.

Als Geografin bin ich eigentlich stark sensibilisiert, was das Thema nachhaltiger Lebensstil betrifft. Deshalb versuche ich auch in meinem Alltag möglichst klimaschonende Entscheidungen zu treffen. Trotzdem komme ich laut WWF Footprint Rechner (https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner) auf einen ökologischen Fussabdruck von 2.95 Planeten. Was ist da schiefgelaufen?

Im Bereich Mobilität verursachen wir Schweizer*innen im privaten Leben die grössten Treibhausgasemissionen. So auch bei mir: Obwohl ich kein Auto habe und mich hauptsächlich per Velo und ÖV fortbewege, machen meine Flugreisen meine gesamte persönliche Ökobilanz zunichte. Würde ich meine Flugreisen auf weniger als 2 Stunden pro Jahr reduzieren, könnte ich meinen ökologischen Fussabdruck halbieren. Da in meinem Beruf jedoch 1-2 Flugreisen pro Jahr nötig sind, habe ich hier nicht viel Spielraum, abgesehen von CO2 Kompensationen.

Im Bereich Konsum (non-food) fallen in der Schweiz die zweithöchsten Emissionen an. Darin enthalten sind Ausgaben für Freizeit, Ferien, Möbel, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Haustiere, usw. In diesem Bereich liege ich zwar unter dem Schweizer Durchschnitt, verbrauche aber deutlich mehr Emissionen als der weltweite Durchschnitt. Bei mir ist es mein Kater Jabari, welcher pro Jahr Klimagase im Wert von 1'300 Flugkilometern verursacht. Dadurch werden meine Bestrebungen, möglichst viele gebrauchte Möbel im Brocki oder auf Tutti zu kaufen wieder zunichte gemacht.

Im Bereich Wohnen und Energie, wo in der Schweiz am drittmeisten Emissionen anfallen, sieht meine Klimabilanz ganz OK aus, seit ich mit meinem Partner in eine Mietwohnung mit Erdwärmesonde gezogen bin. Mein ökologischer Fussabdruck liegt in diesem Bereich sogar unter dem weltweiten Durchschnitt. Jedoch beanspruchen wir zu zweit relativ viel Wohnfläche und könnten uns locker eine Mitbewohnerin ins Haus holen.

Der Bereich Ernährung fällt im privaten Leben der Schweizer Bevölkerung am wenigsten ins Gewicht bezüglich Treibhausgasemissionen. Als Vegetarierin mit veganen Phasen schneide ich hier gut ab: Ich liege unter dem Schweizer und dem weltweiten Durchschnitt. Auch durch meine Mitarbeit in der Gemüsekooperative «PuraVerdura» konsumiere ich fast nur lokal produziertes, saisonales Gemüse.

Hier findest du einige nützliche Tipps von mir, wie du im Alltag relativ einfach aber effizient deinen ökologischen Fussabdruck reduzieren kannst:

Mobilität:

  • Ob Geschäftsreise oder Ferien: Wenn immer möglich den Zug nehmen! Auf www.railtour.ch findest du eine Übersicht über die internationalen Züge in Europa. Wir bei Horyzon reisen in Europa nur mit dem Zug, egal ob’s länger dauert oder teurer kommt.
  • Auch wenn das Ziel immer sein sollte, Emissionen zu vermeiden und der Verzicht auf Flugreisen immer noch das Beste für unser Klima ist, bietet uns die Möglichkeit der CO2 Kompensation einen letzten Ausweg. www.myclimate.ch oder www.atmosfair.de schneiden in Bewertungen sehr gut ab.

Konsum (non-food):
Zum Glück gibt es heute viele Secondhand-Kleiderläden, welche den Ruf von vergammelten, schäbigen Kleidern erfolgreich revidieren. Meine Favoriten sind:

  • 2nd Peak: Outdoorbekleidung aus 2. Hand an der Freischützgasse 10 in Zürich oder im Onlineshop: www.2ndpeak.ch
  • Rework: Vintage Upcycling Kleider, in vielen grösseren Städten der Schweiz und im Onlineshop: www.rework.ch
  • The NEW NEW: ausgesuchte Secondhand Kleidung und Markenstücke. In Zürich an der Rotbuchstrasse 16: www.thenewnew.ch

Futter für Haustiere: Green Pet Food und FairCat bieten klimaneutrales Futter an für Katzen und Hunde. Diverse Onlineshops bieten die Marken an.

WOW Props macht upcycling von ausgedienten Möbeln und bewahrt auch dein altes Lieblingsmöbel vor der Mulde: www.wowprops.ch

Wohnen und Energie: Du hättest gerne Solarzellen auf dem Dach, bist aber Mieterin oder wohnst an einem ungünstigen Standort? Kein Problem, denn mittlerweile gibt es verschiedenste öffentliche Solaranlagen, in die du investieren kannst. Bei EWZ kannst du beispielsweise einen Quadratmeter einer Photovoltaikanlage kaufen. Mehr Infos findest du auf https://www.ewz.ch/ewz-solar/de/startseite.html#/ 

Ernährung/Abfall:

  • Als Mitglied einer Gemüsekooperative unterstützt du lokale Betriebe und kommst erst noch in den Genuss von köstlichem, frischem und saisonalem Gemüse, welches nur minimale Transportwege zurücklegt. Unter www.solawi.ch findest du einer Übersicht der Gemüse-Kooperativen in der Schweiz.
  • Mit einem Wurmkompost kannst du das ganze Jahr über alle biologischen Abfälle verwerten und zu hochwertigem Kompost umwandeln. Hier findest du eine Anleitung, wie du aus einer alten Holzkiste ganz einfach einen Wurmkompost bauen kannst: https://utopia.de/ratgeber/wurmkiste-selber-bauen-einfach-kompostieren/ Eine Startpopulation von Würmern kannst du über www.wormup.ch bestellen.
  • Ebenfalls Abfall vermeiden kannst du, indem du in Zero Waste Läden einkaufst. Auf www.zerowasteswitzerland.ch findest du eine Karte mit allen Zero Waste Läden der Schweiz.
Engagement Schweiz