Stark durch Bildung – Life Skills

Während in der Schweiz die meisten Schüler*innen und Student*innen gerade von einer schulfreien Zeit profitieren, gibt es in den ärmeren Regionen der Welt immer noch Jugendliche, die noch nie in ihrem Leben in den Genuss von Schulbildung kamen.

Genau genommen sind es 102 Millionen Jugendliche! 225 Millionen Jugendliche sind «untätig», das heisst, weder in einer Ausbildung noch in einer Beschäftigung oder Training. Dabei stellt Bildung das Fundament für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität dar. Arme Familien, die aus monetären Gründen keine andere Wahl haben, setzen oftmals auf die zusätzliche Arbeitsleistung ihrer Kinder. Wenn Kinder arbeiten, müssen sie auf ihre Ausbildung verzichten und verbleiben daher meist auch langfristig in der Armut. Dieser Teufelskreis zieht sich über mehrere Generationen hinfort. Wir durchbrechen diesen Kreis, indem wir zusammen mit unseren lokalen Partnerorganisationen in Palästina, Kolumbien, Südsudan, Haiti und Uganda die Bildungsmöglichkeiten von benachteiligten Jugendlichen fördern. Dabei setzen wir einen konkreten Fokus auf vier verschiedene Bereiche, wie in früheren Artikeln bereits vorgestellt. 

Life skills aufbauen

Einer dieser Bereiche ist der Aufbau von Life Skills, der unter anderem auch im Südsudan gefördert wird. Life Skills sind Kompetenzen, die durch nicht-formelle Bildung in lebenspraktischen Bereichen erworben werden, wie z.B. Kommunikation, kritisches Denken, Stressmanagement und ein gesunder Lebensstil. Diese Kompetenzen erleichtern den Jugendlichen in unseren Programmen den Umgang mit ihren schwierigen Lebensbedingungen. So können sie sich für eine friedlichere Zukunft frei von illegalen Aktivitäten und problematischen Abhängigkeiten entscheiden. 

Workshops in diesem Bereich unterstützten beispielsweise Ngbarago Monica Raphael aus Yambio im Südsudan. Sie lebt mit ihren Eltern und den Geschwistern in Yambio und ist stolzes Mitglied des YWCA. Früher wusste sie kaum, wie sie mit ihrer Menstruation umgehen sollte und benutzte jeweils ein Stück Stoff, um ihre Blutung aufzufangen. Aus Scham, dass ihre Periode in die Schuluniform laufen könnte, blieb sie dann jeweils mehrere Tage pro Monat der Schule fern. Durch Workshops zu diesen Themen lernte Ngbarago Monica Raphael beispielsweise, wie sie mit ihrer Menstruation umgehen kann und welche Folgen eine Jugendschwangerschaft für das künftige Leben einer jungen Frau hat. Zudem gewann die junge Frau mehr Selbstvertrauen und . kann nun selbstbewusst mitdiskutieren, ohne nervös zu sein oder sich zu schämen. 

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Ngbarago Monica Raphael aus Yambio ist stolzes Mitglied des lokalen YWCAs

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Durch Workshops im Bereich Life skills fand Ngbarago Monica Raphael zu neuem Selbstvertrauen. 

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