Projektstart in Südsudan - Die Welt verändert sich

Nun ist es soweit: Mit einer Eröffnungsveranstaltung hat der YWCA Yambio das Projekt „My Body, My Right, My Future“ offiziell lanciert. 65 Personen aus Jugendgruppen, Verwaltung, Kirchen und der Dorfgemeinschaft kamen Ende März in der Konferenzhalle des YWCA Yambio zusammen und wurden vom Projektmanager Gimiko Jimmy Charles Hozia über das Projekt, dessen Ziele und Aktivitäten informiert. Sie hatten die Gelegenheit Fragen zu stellen und ihre Anliegen einzubringen. Gimiko Jimmy Charles Hozia erläuterte, dass YWCA Yambio eng mit den Behörden zusammenarbeiten möchte und so sicherstellen will, dass die Diskussionsrunden über sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt an Schulen auch langfristig sich etablieren. Bei dieser Gelegenheit betonte zudem die Generalsekretärin des YWCA Südsudan wie wichtig es ist, dass auch Eltern ihre Kinder nicht davon abhalten an den Aktivitäten teilzunehmen:

„Ich weiss, dass die meisten Eltern zögern, ihre Kinder in Fragen des Sexuallebens zu erziehen. Die meisten von uns Eltern wollen nicht, dass unsere Kinder offen über Sex sprechen, aber die Welt verändert sich. Es ist wichtig, die Jugendlichen über ihre sexuelle Gesundheit und ihre Rechte aufzuklären, damit sie in der Lage sind, fundierte Entscheidungen zu treffen"

Die verschiedenen Interessensgrupen diskutierten in der Folge auch, welche Rahmenbedingungen nötig sind, damit das Horyzon-Projekt ein Erfolg werden kann. Lehrer*innen sowie Vertreter*innen von Jugendlichen hoben hier insbesondere ein gut funktionierendes Monitoring hervor, ein sauberes Aufarbeiten der Aktivitäten sowie das Ansprechen von Jugendlichen ausserhalb der Schule und der Stadt Yambio.

Von Seiten der Behörden gab es durchaus aus selbstkritische Worte zu hören. So erklärt die Generaldirektorin des Gesundheitsamtes, Thereza Dabi, dass idealerweise die Regierung die Aktivitäten finanzieren und durchführen würde. Doch leider habe die Regierung momentan nicht die nötigen Kapazitäten dazu: „Ich bin froh, dass YWCA Yambio in Zusammenarbeit mit den Partnern Horyzon diese Lücke schliessen.”

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Grace Winnie, Schülerin des King’s College, bringt sich in die Diskussion ein.

Dabei nutzte sie den Anlass auch um die anwesenden Teilnehmer*innen über den Ausbruch des Coronavirus zu informieren. Sie erklärte, dass die Regierung Massnahmen zur Bekämpfung des Ausbruchs ergriffen habe. So gibt es an allen internationalen Grenzübergängen, die mit Yambio verbunden sind, Screening-Zentren. Sie forderte die Teilnehmer*innen auch auf, sich an die Richtlinien der Regierung und der WHO zur Prävention des Virus zu halten. Gerüchten sowie Fake News bezüglich Covid19 sollte man keinen Glauben schenken.

Nach der Projektlancierung wird nun das Team von YWCA Yambio damit beginnen jene Aktivitäten abzuhalten, deren Durchführung nicht durch Hygienevorschriften verunmöglicht wird. So findet am 24. April ein Dorfgespräch im Quartier Naduaru statt, wo Themen wie persönliche Rechte, Sexualerziehung und Pflichten als Bürger*innen besprochen werden.

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Die Teilnehmenden lassen sich über das Projekt „My Body, My Right, My Future“ informieren.

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Die Generaldirektorin des Gesundheitsministeriums, Thereza Dabi, schlägt auch selbstkritische Töne an und erläutert die aktuelle Situation zum Thema Covid19.

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Mitglieder von zivilgesellschaftlichen Organisationen diskutieren mit einem Vorstandsmitglied des nationalen YWCA.

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